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Archive for the ‘Fotostory: Reiseworte II’ Category

Eine Reise durch die Seele.

Hinweis !!

Posted by Wortman - 10. Februar 2009

DAS COPYRIGHT ALLE BILDER UNTERLIEGT

„T.R. aka Wortman“

DAS COPYRIGHT DER TEXTE

„R.T. aka Laura G.“

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Reiseworte II

Posted by Wortman - 10. Februar 2009

Die Bilder und Texte stellen keine
chronologische Reihenfolge dar.


Wie trügerisch doch dieser Bach hier wirkt. Hat er sich mit seiner grünen Oberfläche getarnt, oder versteckt. So wie auch wir Menschen uns manchmal hinter einer Maske verstecken oder tarnen. Damit niemand erkennt wie es unter dieser Oberfläche aussieht. Damit wir niemanden an uns ranlassen. Möchte dass dieser Fluss mit dem grünen Wasser bewirken? Soll niemand sehen wie es in ihm aussieht. Oder möchte er uns nur täuschen? Uns vorgaukeln er wäre ein Weg?
Damit wir uns einen Moment lang sicher fühlen und denken wir könnten gefahrlos auf ihm gehen. So wie auch leider viele Menschen nur allzu trügerisch sind. Die „falschen Freunde“ zum Beispiel die uns ihre Hand anbieten in Zeiten in denen es uns gut geht. Die sie dann aber auch schnell wieder wegziehen wenn es uns schlecht geht und wir sie ergreifen wollen. Oder die die uns ihre Hand anbieten, und keine Geduld haben bis der andere bereit ist sie zu ergreifen.


Was mag diese Frau wohl auf den Grabstein schreiben? Obwohl es wenig von einem Grabstein hat. Eher ein Obelisk. Und schon schleicht sich die nächste Frage in meine Gedanken: Wer schmückt ein Grab mit einem solch großen Obelisken? Oder für wen wurde das Grab so geschmückt?
Und beide Fragen verwischen wie in einem Nebel zusammen. Wer mag dort liegen? Für wen schreibt diese Frau ihre Worte in den Stein.
Ist es ein letzter Gruß, ein Abschied, der zu Lebzeiten nicht mehr möglich war?
Ist es eine letzte Bitte an den Menschen der dort liegt? Um Verzeihung, um Verständnis um Gnade?
Oder ist es ein Gebet für diesen Menschen. Eine Bitte an einer höheren Macht, dass dieser Mensch nun geborgen sein mag in ihr?

Viele letzte Grüße und Worte finden wir auf Friedhöfen. Doch wenn ich die Gräber sehe, die Worte auf den Grabsteinen oder den Kränzen lese, drängt sich mir die Frage auf: Wo stehen die vielen unausgesprochenen Worte? Die, die wir nicht sagen dürfen? Weil es sich nicht gehört? Weil sie zugegebener Maßen vielleicht auch pietätlos wären? Oder einfach nur weil sie die Wahrheit sagen würden?
Vielleicht schreibt die Frau auch diese Gedanken in den Stein. Warum? Nein, nicht warum bist du von uns gegangen? Eher ein warum warst du so zu mir wie du warst. Warum hast du mich nicht geliebt, so wie ich dich geliebt habe. Warum habe ich dir nie genügt?
Aber solche Fragen werden wir nie auf den Gräbern finden…


Zerrissen die Wolken – so wie sich meine Seele manchmal anfühlt. Von Dunkelheit umgeben – fühlt sich sich manchmal einfach „falsch“ an – wenn der Schmerz die Seele durchdringt so wie der Himmel hier diese Wolken wünschte ich mir- manchmal auch so ein Licht fühlen zu können – zu dürfen.
Ein Licht das mir den Weg zeigt – oder auch nur die Wärme des Lichtes fühlen dürfen – damit ich ahne, dass auch eine zerrissene Seele noch einmal heilen kann.


Ist dieser Wald nicht so wie wir Menschen? Einige Bäume wachsen ohne viel Mühe gerade in den Himmel, weil das Licht es gut mit ihnen meinte. Sie haben einen starken Stamm und sind sicher auch fest verwurzelt. Andere Bäume hingegen haben einen kleinen, dünnen Stamm, und dennoch sind sie hoch gewachsen, vielleicht nicht ganz so gerade, vielleicht mussten sie auf „Umwegen“ wachsen, aber dennoch scheint es als reichen sie in den Himmel hinein. Einige Bäume hatten nicht so viel Glück. Sie sind umgefallen, vielleicht weil sie dem Sturm nicht standhalten konnten. Vielleicht weil ihre Wurzeln zu schwach waren, vielleicht aber auch weil sie auf zu vielen Umwegen wachsen mussten und so all ihre Kraft verloren die sie gebraucht hätten um der Stärke der Windes standzuhalten. Vielleicht hätte man sie retten können wenn jemand dagewesen wäre der sie früh genug erkannt hätte, gesehen hätte, dass sie jemanden brauchen der sie stützt, oder sie ein wenig auf dem Weg begleitet, damit sie nicht mehr zu viele Umwege brauchen. Vielleicht hätte der Baum so seine Wurzeln wieder stärken können?
Aber eben nur vielleicht. Und vielleicht – ja vielleicht ist es bei uns Menschen ja genauso wie bei den Bäumen in diesem Wald. Aber eben auch nur vielleicht.


Falsche Farben? Ja – und gerade deshalb wirkt der Wald ganz anders auf mich. Gespenstisch, geheimnisvoll, aber auch neu und anders. Möchte ich das nicht auch manchmal mit meinen Gefühlen, meinem Leben machen? Es anders anmalen, in anderen Farben. In falschen Farben? Aber wer sagt mir, welche Farbe die richtige für mein Leben ist. Ist es nicht auch mal schön sich vorzustellen wie alles wäre, wenn es eben ganz anders wäre? Die Bäume hell und fast durchsichtig, so, dass sie das Dunkel viel mehr erhellen als jeder Baum es in seiner realen Farbe könnte. Ein Traum gewiss. Falsche Farben – aber manchmal sind es genau solche Träume, solche Gedanken – wie es wohl wäre, wenn alles ganz anders wäre, – die uns helfen durchzuatmen, anzuhalten und dann wieder in die Welt einzutreten, in die mit den „richtigen?“ Farben.


Reich mir die Hand. Wem mag diese Geste gelten? Für wen wird diese Hand ausgestreckt. Für den Menschen der hier an diesem Ort seine letzte Ruhe gefunden hat? Dann würde die Hand wohl bedeuten, komm ich begleite dich auf deiner letzten Reise, damit du sicher dort hinter der Welt, hinter dem Horizont ankommst. Ich befreie dich von deinen Sorgen, deinen Ängsten, deinen Schmerzen und deinem Leid und führe dich an einen Ort wo du für all dies entschädigst wirst. Oder mag sie den Menschen gelten, die hier trauern. Soll sie ihnen sagen, ihr seid nicht allein. Nehmt meine Hand und fühlt euch getragen in eurer Trauer. Haltet euch an mir fest, damit ihr den Menschen der hier begraben liegt loslassen könnt. Aber vielleicht gilt sie allen Menschen, und möchte einfach nur sagen, schaut nur richtig hin, und ihr werdet sie sehen die Hand die euch entgegengestreckt wird. Ihr müsst sie nur annehmen und ein wenig festhalten. Damit sie euch begleiten und führen kann.


Wie in einem Traum, so ein Zauberwald, wenn die Farben sich magisch umkehren. Wenn alles auf einmal durch einen Gedanken oder eine Geste einfach anders wäre. Wer wünscht sich das nicht manchmal, einfach so. Wenn das Leben in den realen Farben zu wirr und zu durcheinander ist, oder einfach nur zu schwer. Und doch würde es ein Traum bleiben, weil die Farben nicht echt sind. Weil sie wie ein falscher Spiegel uns etwas vormachen wollen. Eine Welt wie sie nicht ist. Eine Welt, die am Morgen wenn sie erwacht, wenn die Sonne die Nacht verscheucht hat, wieder ihre alten Farben annimmt , und der Traum in der Morgensonne zerplatzt wie eine Seifenblase. Weil sich der Zauberwald im ersten Morgennebel auflöst und mit dem Nebel weiter zieht.


Zugefroren – So kommen mir auch oft die Menschen vor. Aber sind es die Menschen die so kalt und zugefroren scheinen? Sind es nicht eher ihre Seelen und Herzen? Wenn ich diese Kälte, dieses Eis fühle frage ich mich oft warum. Warum begegnen sich Menschen manchmal mit dieser Kälte? Warum begegnen sie anderen Menschen so? Es gibt viele Gründe dafür, Gründe die jeder kennt, Gefühle die jeder schon einmal hatte. Und doch gibt es Menschen die diese Kälte umwandeln in Wärme und Geborgenheit und eben die, deren Herzen zugefroren bleiben. Dann frage ich mich manchmal, voller Wehmut und Traurigkeit ob diese Menschen denn nicht wissen, wie viel reicher die Welt wäre, wenn jeder Mensch nur ein klein wenig beginnen würde diese Kälte in Liebe zu verwandeln.


Ich stehe auf dem Weg – sehe im letzten Moment noch die vielen Äste die mir den Weg versperren. Wie Arme denke ich. Aber was wollen sie mir sagen? – Wie kann ich weiter meinen Weg gehen? Eine Axt nehmen und sie abschlagen? Ziemlich gewalttätig – denk ich mir. Drum herum gehen? Kaum möglich, und außerdem müsste ich dann meinen Weg verlassen. Mich auf den Bauch legen und kriechen? Nein ich glaube das möchte ich nicht.
So stehe ich und überlege. Und auf einmal weiß ich was mir die Äste sagen wollen. Nicht kriechen, nicht schlagen und keinen Umweg gehen – Nein das alles nicht. Ich muss mich nur ein wenig beugen, in Ehrfurcht oder in Demut vor der Natur, vor den anderen Menschen und schon werden mich die Äste nicht mehr aufhalten mich nicht mehr behindern und ich kann weiter meinen Weg gehen.


Der Weg ins Ungewisse. Wie oft gehen wir Wege von denen wir nicht wissen wo sie uns hinführen – wo wir hingelangen? Wie oft stehen wir am Anfang einer solchen Brücke, zweifelnd ob wir sie überqueren sollen oder nicht doch lieber umkehren? Wie oft fragen wir uns, wenn wir auf der Mitte dieser Brücke stehen ob der Weg ins Ungewisse der richtige war? Jetzt da wir das Dunkel am Ende der Brücke erkennen? Aber wie oft übersehen wir auch die kleinen Lichtpunkte die sich nicht von der Dunkelheit verschlingen lassen? Oder wie oft renne wir auch über eine solche Brücke einfach nichts sehend oder die Dunkelheit übersehend in unser Unglück hinein. Oder doch sehend und nur nicht wahr haben wollen? Aber wie oft wagen wir auch einen neuen Weg nicht, weil er eben ins Ungewisse führt, weil die Zukunft noch im Dunklen liegt? – Und nehmen uns so die Möglichkeit in einem Zauberwald voller Schönheit anzukommen. Bei all den Fragen muss ich lächeln, denn jeder Morgen der anbricht ist ein, verspricht ein Tag ins Ungewisse zu werden, wir könne planen und kalkulieren, alles versuchen zu bedenken und doch spielt uns die Welt oder das Schicksal oft einen Streich und alles bleibt ungewiss – so wie der Weg über diese Brücke. Dann können wir noch oftmals fragen „wie oft?“


Rote Bäume – eine Fotobearbeitung, sicher keine einfache, aber eben “nur” eine gelungene Bearbeitung.
Oder doch nicht?
Ist da nicht doch noch mehr – mehr was ich erst dann bemerke, wenn ich aus dem Staunen über das gelungene Foto hinaus bin und es immer noch betrachte.
Red Sign – Rote Zeichen – Anzeichen? – Vorzeichen? – Richtzeichen? – Oder Richtpunkte?
Rote Richtpunkte – wofür?
Als Erstes dachte ich “blutende Bäume” – wie passend für unsere Natur! – Bäume die mit ihrem Blut um Hilfe schreien – damit wir Menschen aufwachen.
Damit wir mehr Achtung und Demut vor der Welt, vor den Menschen und der Natur haben.
Vorzeichen – wofür? Für das was kommt wenn so viele Menschen immer noch nicht an morgen denken?
Blutende Bäume – Anzeichen – Vorzeichen – Richtzeichen – oder eben doch “nur” eine Fotobearbeitung – dann aber eine überaus gut gelungene.


Monumente für den Tod?
Brauchen wir sie?
Wenn ja – warum brauchen wir sie?
Für die oder den Verstorbenen der dort begraben liegt?
Um zu zeigen, was er oder sie für ein wunderbarer guter Mensch war?
Um in Erinnerung zu rufen, dass er oder sie Großes bewegt oder geschaffen hat?
Für die, die zurückblieben auf dieser Welt?
Um zu zeigen, dass der Mensch, den sie verloren haben, ihnen viel bedeutet hat, dass sie ihn über die Maße liebten?
Um sich in Erinnerung zu rufen, was er alles bei ihnen in ihrem Leben bewirkt hat?

Nein!
Ich glaube nicht, dass wir solche Monumente brauchen.
Sind denn die schönsten und größten Zeichen die ein Mensch setzten kann nicht die Spuren, die er in unserer Seele in unserem Herzen hinterlassen hat?
Sind die wichtigsten Zeichen denn nicht die Spuren, die er in der Welt hinterlassen hat, auch wenn sie für ihn noch so klein waren?
Ist das Schönste nicht unsere Liebe und unsere Gedanken die wir einem Menschen auch noch nach seinem Tod geben können, weil er so nie wirklich in diese andere Welt gegangen sein wird.

Sind all diese scheinbar kleinen Zeichen – nicht größer als jedes Monument oder jede Figur?

WIRD FORTGESETZT

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